Solarzaun – nur Trend oder sinnvolle Investition?

Dass wir grundsätzlich Riesen-Fans von allen Arten erneuerbarer Energie sind und so aktiv wie möglich an der Versorgung möglichst vieler Menschen bei gleichzeitiger Erreichung von Klimazielen arbeiten, weiß man inzwischen. Aber auch auf uns kommen immer neue Trends und Entwicklungen zu, die wir natürlich immer erst unter die Lupe nehmen, bevor wir sie empfehlen oder verkaufen.

Was sind Solarzäune?

Wenn man Solarmodule vertikal montiert und z.B. um ein Grundstück herum aufstellt, umrandet und begrenzt man es und erzeugt gleichzeitig noch Energie damit. Ein Solarzaun ist also die Kombination aus Sicherheit, Sichtschutz und nachhaltiger Stromerzeugung. Diesen Strom kann man wie bei jeder Photovoltaik-Anlage selbst nutzen oder ins öffentliche Netz einspeisen.

Was für Module hat ein Solarzaun?

Ganz grundsätzlich unterscheiden sich die einzelnen Module hier nicht sehr von herkömmlichen, schräg aufgestellten PV-Modulen. Die Besonderheit ist, dass sie „bifaszial“, also beidseitig photoaktiv sind. Sie nutzen also die Sonneneinstrahlung von beiden Seiten.

Wie hoch ist die Leistung eines Solarzauns?

Da die Module einer Solaranlage auf dem Dach oder auf großen PV-Flächen im idealen Winkel von 30 bis 45 Grad zur Sonne ausgerichtet sind, ist die Solarleistung beim Zaun gewöhnlich niedriger. Aber: In Kombination mit oft nach Süden ausgerichteten klassischen Aufdachanlagen ist ein Solarzaun mit Ost-West-Ausrichtung äußerst sinnvoll, da er Strom auch in den Morgen- und Abendstunden erzeugt.

Für wen und was eignen sich Solarzäune?

Für Privatleute, die vielleicht bereits eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben und keine weitere Dachfläche zur Verfügung haben, um zusätzliche Module für den Eigenverbrauch zu installieren, ist ein Solarzaun eine gute Alternative.
Wer eine PV-ungünstige Dachsituation hat, der sollte ebenfalls über einen PV-Zaun nachdenken.

Außerdem eignen sich natürlich besonders größere Flächen wie Parkplätze von Verbrauchermärkten und Industriegebiete für Solarzäune als sinnvolles Gegenstück zur sich stetig ausbreitenden Pest der Stabmattenzäune. Betreiber zeigen so, dass ihnen die Umwelt wichtig ist.

In der Landwirtschaft sind Solarzäune als Agri-Solar-Anlagen dort besonders sinnvoll, wo sie mit ihrem Schatten ein zu starkes Austrocknen des Bodens verhindern und so die Erträge erhöhen – und „ganz nebenbei“ auch noch grünen Strom erzeugen.

Vor- und Nachteile von Solarzäunen

Zäune aus Solarelementen nutzen verfügbaren Raum sehr effizient und bieten zur Energiegewinnung auch noch Sicherheit und Schutz gegen Einblicke, Wind und Lärm.

Vorteile

  • Raumnutzung
  • zusätzliche Energiequelle bei tiefstehender Sonne
  • Sichtschutz
  • Windschutz
  • Lärmschutz
  • geringer Montageaufwand

Nachteile

  • geringerer Ertrag bei wenig Modulen
  • geringere Effizienz durch schlechtere Ausrichtung
  • schadenanfälliger als Dach-PV
  • höherer Wartungsaufwand
  • weniger Anbieter als bei herkömmlichen Modulen

Unser Fazit:

Bei wem der Zaun wegen der Geländelage in einer ungünstigen Ausrichtung stehen würde, der sollte lieber verzichten. Wer aber Solarstrom erzeugen und nutzen möchte, jedoch keine Möglichkeit für eine Dachanlage hat, für den ist ein Solarzaun etwas. Und wer alle Optionen zur nachhaltigen Stromerzeugung nutzen will, kann mit Solarzäunen noch etwas mehr herausholen.