PV-Speicher: Vorteile und Nachteile

Für viele Anwendungsbereiche ist Solarstrom die am häufigsten genutzte erneuerbare Energiequelle überhaupt – allen voran bei Projekten für den Eigenbedarf. Wer dabei das volle Potenzial seiner Anlage ausnutzen will, kommt um eine Speicherlösung nicht herum. Sie ermöglicht die Aufbewahrung überschüssigen Stroms zur späteren Nutzung. Hier erfahren Sie die wichtigsten Pros und Contras.

Wozu überhaupt Photovoltaik-Speicher?

Den meisten Strom erzeugen Solaranlagen mittags, wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist. Logisch. Allerdings verbrauchen z.B. Privathaushalte den meisten Strom morgens und abends. Während sie also zur Mittagszeit ungenutzte Energie für wenige Cent Einspeisevergütung ins Netz geben, müssen sie zu anderen Tageszeiten deutlich teureren Netzstrom zukaufen. Und genau hier hilft ein Stromspeicher.

Die Vorteile

Da haben wir also gleich den ersten Vorteil: Ich kann aus meinem Speicher Strom genau dann verbrauchen, wenn es nötig ist und erhöhe so den Eigenverbrauch von durchschnittlich 30 % auf 60 bis 70 % – und damit meine Unabhängigkeit von externen Stromversorgern. Oder anders formuliert: Ich steigere die Wirtschaftlichkeit des ganzen PV-Systems.

Außerdem kann ein Speicher hervorragend die Notstromversorgung übernehmen und vor allem reduziert sich mein CO₂-Ausstoß. Und je mehr Strom benötigt wird (etwa für Wärmepumpen und Elektroautos), desto mehr macht sich das bemerkbar.

Die Nachteile

Neben ökologischen und ökonomischen Vorteilen haben Stromspeicher aber auch einige Nachteile: Die hohen Anschaffungskosten (bei einem Einfamilienhaus z.B. fallen je nach Speichergröße Kosten von 6.000 bis 10.000 € an), aber auch die Lebensdauer, die nur etwa halb so lang ist wie die der Solar-Module.

Darüber hinaus wird immer Lithium benötigt, dessen Gewinnung oft mit Schäden für Umwelt und Gesellschaft einhergeht. Wer nicht auf einem Lithium-Eisen-Phosphat-Speicher besteht, kriegt oft einen, der auch Kobalt enthält. Die Hälfte aller Reserven dieses Schwermetalls werden jedoch unter dem Kongo unter katastrophalen Bedingungen für Mensch und Umwelt abgebaut. Hätten Sie gedacht, dass ein Stromspeicher auch ethische und moralische Fragen aufwirft?

Berechnungsbeispiel

Stellen wir uns ein Dienstleistungs-Unternehmen mit 16.000 kWh jährlichem Strombedarf vor. Wir planen zwar eher größere Projekte, würden aber wahrscheinlich eine Photovoltaik-Anlage mit einem Ertrag von 32 kWp und einen Stromspeicher mit 10 kWh empfehlen. Mit dieser Anlage könnte das Unternehmen eine Autarkie (Unabhängigkeit von Stromanbietern) von bis zu 70 % erreichen.
Netzstrom kostet aktuell (nach erheblichen Preisspitzen bis über 60 Cent im letzten Jahr) rund 30 Cent pro kWh. Lässt man die Anschaffungskosten der Anlage als Investition in den Wert der Immobilie und in den Umweltschutz außer Acht, könnte die jährliche Ersparnis des Unternehmens durch selbsterzeugten Strom betragen:

-,30 € · 16.000 kWh = 4.800 € Netzstromkosten
hiervon 70 % selbst erzeugt und genutzt = 3.360 €

Unser Fazit

Wie immer gibt es auch bei Stromspeichern für Photovoltaik-Anlagen sowohl Vor- als auch Nachteile. Allerdings überwiegen aus unserer Sicht die Argumente dafür ganz klar. Hier nochmal eine Übersicht.

Vorteile

  • höherer Eigenverbrauch

  • niedrigere Stromkosten

  • Steigerung der Autarkie

  • Notstrom-Option

  • geringerer CO₂-Ausstoß

Nachteile

  • hohe Anschaffungskosten

  • Platzbedarf

  • Wartungskosten

  • begrenzte Kapazität

  • Lebensdauer der Akkus

  • Recycling/Entsorgung der Akkus

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Photovoltaik-Anlage mit Speicher